Deutschland und andere Länder mit Anna Lassonczyk

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#8 Wie wird man interkulturelle Trainerin? Mein WARUM                                Mein Weg zur interkulturellen Trainerin und meine Ziele

Anna Lassonczyk ist hier zu Gast bei Antenne Mainz. Sie ist interkulturelle Trainerin.

Du hast studiert. Dann warst Du fertig mit dem Studium, da stellt sich auch immer die Frage was mache ich jetzt, was arbeite ich, was war das bei Dir?

Ich wollte immer schon im Trainingsbereich tätig sein.

Okay.

Ich habe mich wieder für so viele Sachen interessiert. Das was mich begeistert, ist Menschen zu inspirieren, Menschen neue Wege aufzuzeigen. Ich habe selbst als Studentin so viele Seminare besucht. Ich war so eine Art Seminar-Junkie. Zum Thema Zeitmanagement, meine Ziele, meine Stärken, mein Weg. Und dadurch, dass ich selbst davon so profitiert habe zwischen zwei Kulturen zu leben und mir selbst alles in einem neuen Land aufgebaut habe, wirklich von Null an, will ich andere Menschen dazu zu inspirieren, dass es auch möglich ist. Menschen dabei helfen auch im Ausland einen neuen Schritt zu wagen und denen diese erste Zeit im Ausland so angenehm wie möglich zu machen. Ich habe selbst viele Kulturschocks erlebt, bin sehr viel in Fettnäpfchen getreten. Und davor möchte ich die Menschen bewahren. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was die Menschen fühlen. Und deswegen bin ich als interkulturelle Trainerin in vielen großen Firmen unterwegs und mache interkulturelles Teambuilding für die. Ich mache Entsendungsvorbereitung, wenn von großen Konzernen jemand beispielsweise von der BayerAG nach Polen entsendet wird. Dann bekommt die Person von mir ein Coaching, sogar inklusive Ehepartner, damit die Menschen sich dann in Polen mit der polnischen Kultur und mit den Gegebenheiten gut zurechtfinden. Wenn dann Menschen für solche Unternehmen wie Puma aus sehr vielen Ländern nach Herzogenaurach kommen, um da in der Zentrale die Prozesse zu managen, dann bekommen die auch ein Training von mir. Interkulturelle Sensibilisierung, das heißt wie ticken die Deutschen, was sind die Unterschiede. Oder wenn ein Unternehmen im Ausland verkaufen will, bessere Zahlen machen will, expandieren will, dann gebe ich solche Trainings wie „international verkaufen“, damit die Menschen nicht nur mit der deutschen Mentalität, sondern auch kulturgerecht mehr Zugang zu den Menschen finden und dann auch besser verkaufen können.

Das heißt, verstehe ich das richtig, dass Du in die Vollen gegangen bist? Du hast hier Dein Studium wahrscheinlich in der Regelzeit absolviert.

Ja. Trotz Auslandsaufenthalt.

Und dann gleich, im Prinzip in so eine Art Selbstständigkeit?

Ja. Genau.

Das ist ja fast Königsklasse, was Du hier hingelegt hast. Mit einem Koffer, ja?

Ja. Tatsächlich habe ich mit einem Koffer angefangen. Über internationale Internetrecherche und verschiedene Trainings als Co-Trainerin, zum Beispiel bei NLP – Neurolinguistisches Programmieren –, habe ich meinen Part gemacht, wie uns unsere Kultur beeinflusst.

Aber da ist so ein richtig großer Wille gewesen, tatsächlich rauszukommen und was Eigenes zu machen.

Ja. Auf jeden Fall. Ich glaube das kommt daher, dass ich sehr streng erzogen wurde und dann sehr schnell festgestellt hatte, dass ich mich irgendwie nicht für eine Angestellte eigne, weil vielleicht dieses Kindheitstrauma kommt, dass mir jemand sagt was zu tun ist. Und das mochte ich nicht. Also war das das einzige, was mir übriggeblieben ist. Mich einfach selbstständig zu machen.

Naja und ich glaube was Du natürlich gelernt hast, ist Disziplin, oder? Also ich glaube das schon, wenn das so streng war, das ist ja auch etwas was man lernt und dann natürlich auch positiv einsetzen kann.

Also Disziplin ist auch etwas Gutes. Es hilft in vielen Bereichen, wenn wir noch die Flexibilität und das Herz dazulegen können.

Ja, wenn das Herz stimmt, und man irgendwo hinmöchte, mit einem großen Herzenswunsch, dann ist Disziplin natürlich der Idealzustand, wenn das dazu kommt.

Genau.

Ich spreche gleich weiter mit Anna Lassonczyk, hier bei Antenne Mainz.